Die Kryotherapie, auch bekannt als Kältetherapie (griechisch krýos = Kälte, Eis, Frost), wird seit der Antike zur Behandlung frischer Verletzungen und anderer Erkrankungen angewandt. Zur Zeit Napoleons entwickelte der französische Chirurg Bonnet (1808 – 1858) ein Gerät, das eine hochgelagerte Extremität mit kaltem Wasser versorgte und somit einen erheblichen Schwellungsrückgang und eine deutliche Schmerzreduzierung bewirkte. Die Kryotherapie der Neuzeit ist Bestandteil der ärztlichen, der physikalischen sowie der physiotherapeutischen Behandlung. Die verschiedenen Techniken der Kryotherapie kommen situationsbedingt zum Einsatz. In der Sportmedizin ist die Kryotherapie Bestandteil der Erstversorgung bei Sportverletzungen nach dem PECH-Schema (Pause, Eis, Compression, Hochlagerung).
Bei der Kryotherapie wird das zu behandelnde Hautareal herunter gekühlt. Dadurch verengen sich die darunter liegenden Gefäße was zu einer Herabsetzung der Durchblutung in diesem Hautabschnitt führt. Einhergehend damit wird der Stoffwechsel gedrosselt und die Schmerzrezeptoren werden gehemmt. Dadurch ist es mittels der Kryotherapie möglich, gerade bei frischen Verletzungen – insbesondere im Bereich der Sprunggelenke nach Umknickverletzungen – gute bis sehr gute Behandlungserfolge zu erzielen. Neben der schnellen Schmerzlinderung durch die Kälteapplikation bei der Kryotherapie ist eine deutliche Abschwellung des betroffenen Körperareals direkt nach der Anwendung für den Patienten erkennbar. Die Wirksamkeit wurde mit einer großen Studie belegt (Medical Sports Network Mai 2014).